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Rasmus
Biografie / Portrait
 
Mit “In the Shadows” aus dem Schatten an’s Licht gekommen


Auf Grund widriger Wetter- und Lichtverhältnisse verschanzen sich hier scharenweise Musiker in ebenso dunklen Proberäumen, um der Tristesse mit Riffs, Keyboards und tonnenweise sehnsüchtigem Melodieverständis Einhalt zu gebieten. Nicht weiter verwunderlich, dass dabei eine Affinität zur dunklen Seite der Nacht stets präsent ist, wie man an der verhältnismäßig ausgeprägten Zahl von düsteren Gothic- Rock, -Pop und -Metal Acts (HIM, Entwine, Nightwish, 69 Eyes) ablesen kann - von der Death-Metal-Szene mal ganz zu schweigen. Rasmus bilden hier eine kleine Ausnahme, denn auch wenn ihr nunmehr vornehmlich balladesk getragener Sound von sphärischen Keyboardklängen unterlegt ist, kann man das Ganze doch als gutgelaunten Power-Pop-Rock werten. Zumindest im ersten Vergleich.

So verstehen sich Rasmus zur Bandgründung 1995 in Helsinki auch gleich zu Anbeginn ihrer bevorstehenden Laufbahn als entsprechenden Gegenentwurf zur finnischen Finsterszene. Die Schulkameraden Lauri (Gesang), Pauli (Gitarre) und Eero (Bass), damals süße 16 Jahre alt, haben ihren ersten Auftritt noch in der gemeinsamen Penne, nehmen 1996 eine erste Indie-Single auf und können noch im selben Jahr mit dem Debütalbum ‚Peep' aufwarten, das in ihrer Heimat mit Gold belohnt wird. Dasselbe Schicksal wird dem '97er Nachfolger ‚Playboys' zuteil. Neben einem Auftritt in Helsinkis Olympiastadion, Touren im Vorprogramm von Rancid und Dog Eat Dog, streichen die Jungs im selben Jahr auch noch einen Emma, das finnische Grammy-Pendant, als beste Newcomer ein.

Die Single ‚Liquid', als Teaser zum 1999er Output ‚Hell Of A Tester', schreibt die Erfolgsgeschichte der jungen Band konsequent fort, indem der Song von Finnlands Musik-Kritikern zur Single des Jahres gekürt wird. Mit der Unterstützung von Aki als festem Schlagzeuger der Band, begeben sich die finnischen Stars daran, immer weiter nach den Sternen zu greifen. Diesmal gelingt es dem Albumvorboten, der Single ‚F-f-f-falling', sogar bis auf die Spitze der finnischen Charts vorzuschnellen, während der dazugehörige Langspieler ‚Into' es 2001 sogar zu Doppel-Platin bringt.

Nach dem heimatlichen Siegeszug der Band ist es also nur eine Frage der Zeit, bis auch andere Nationalitäten vom Rasmus-Fieber infiziert werden sollen. So setzt sich die Combo einen schicken bestimmten englischen Artikel, das The, vor den Bandnamen und beginnt auch in Deutschland, Dänemark und Schweden Live-Promotion zu betreiben.

Als 2003 das ebenfalls wie ‚Into' in Schweden entstandene Werk ‚Dead Letters' veröffentlicht wird, gibt es auch hierzulande kein Halten mehr. Die Tatsache, dass die Band mitlerweile von HIM-Manager Seppo Vesterinen betreut wird, sollte sich auszahlen. Die Single ‚In the Shadows' aus dem ‚Dead Letters'-Album avanciert zum Musik-TV/Radio/Klingelton-Dauerbrenner, auch wenn finnische Fans der ersten Stunde für die zunehmende Verweichlichung und Herz-Schmerzlichkeit der Band vielleicht gern eher blaue Briefe geschrieben hätten.
2004: Nach elf gemeinsamen Jahren als Band und jeweils nur 24 Jahren auf dem Buckel haben sie mit der Veröffentlichung ihres fünften Albums ‚Dead Letters’ ganz Europa erobert. Ihre Bilanz liest sich beeindruckend: Über 1,5 Millionen verkaufte Alben weltweit, acht Gold- und fünf Platinauszeichnungen und Top 10 Platzierungen in elf Ländern für ihre Hymne ‚In The Shadows’. Zudem rotierte das Video bei MTV Europe in der Dauerschleife. The Rasmus haben es endgültig geschafft.


Mehr als 210.000 verkaufte Singles von ‚In The Shadows’ und über 200.000 verkaufte Alben (Platinstatus!) sorgten dafür, dass The Rasmus einer der erfolgreichsten Acts 2003 wurde. Gekrönt wurde das bis dato erfolgreichste Jahr der Bandgeschichte mit dem ECHO für den besten internationalen Newcomer.


Jetzt sind die Preisträger des finnischen Grammy zurück und veröffentlichen mit dem sechsten Studiowerk „Hide From The Sun“ am 12. September 2005 den Nachfolger von ‚Dead Letters’. Die alten Strukturen wurden durch mutige Arrangements ersetzt, Streicher und Piano ergänzen den zum Markenzeichen gewordenen leidenschaftlichen, dunklen Rocksound, der von den emotionalen Vocals von Lauri abgerundet wird.

(www.motormusic.org)