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Minus
Biografie / Portrait
 
Minus stammen aus klimatischen wie geologischen Extremverhältnissen. Wen wundert es, wenn zwischen Vulkanen und Gletscherspalten nicht unbedingt lagerfeuriges Easy Listening oder Latinpop entsteht? Hier wird es ein weiteres Mal mit Leben erfüllt und von der Wirklichkeit beschenkt: das Klischee der isländischen Andersartigkeit.

Kerrang! feiert Minus dank des erstmals auf englisch vorgetragenen Durchbruchsalbums "Jesus Christ Bobby" gar als "the most important noise band to emerge in years". Wer sich das Grundrauschen der Hölle bisher nur bildhaft ausgemalt hat, findet darin tatsächlich eines der treffendsten Allegorien in Klangsprache. White Noise in betäubender Brutalität. Chloroform für den ungetrübten Verstand.

Krummi (Gesang), Johnny (Bass), Frosti (Gitarre), Bjarni (Gitarre) und Bjossi (Drums) schließen auf dieser Es-gesteuerten Chaos-Installation nicht einen einzigen Kompromiss. Hier erreichen sie einen Peak, der schwer noch zu radikalisieren ist. Außerdem: "Unser höchstes Ziel ist, uns niemals zu wiederholen".

Drum kehren sie mit "Halldór Laxness", einem groovelastigen Tribut an den isländischen Nobelpreis-Schriftsteller, avantgardistischem Noisecore den Rücken und wenden sich dem alten Steckenpferd Rock zu. In Überspitzung so ziemlich jeden Genre-Klischees präsentieren sich Minus fortan als Inkarnation des feuchten Sex-, Drugs- & Rock'n'Roll-Traums jedes Teenagers.

Konzerten mit Muse, The Distillers, Biffy Clyro, Metallica, Foo Fighters und Queens Of The Stone Age folgt der Abdank von Johnny und Frosti. Am Bass finden die verbliebenen Grenzgänger in Siggi Ersatz, der Posten des zweiten Gitarristen bleibt vakant. Als Vierergespann schreibt man "The Great Northern Whalekill" – und zitiert sich (meint: den Vorgänger) damit zum ersten Mal in der Bandgeschichte über weite Strecken selbst.
(Quelle: www.laut.de)