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Saybia
Biografie / Portrait
 
In Dänemark zählen Saybia zu den ganz großen Acts, seit sie im Jahre 2002 mit „The Second You Sleep” aus dem Stand den ersten Platz der heimischen Albumcharts eroberten. Tatsächlich war ein solcher Durchmarsch an die Spitze vorher noch keiner dänischen Band mit einem Debütalbum gelungen. In der Folge erhielt das Quintett, das sich 1993 in Nyborg auf der Ostseeinsel Fünen gründete und seit 1997 in unveränderter Besetzung zusammenspielt, neben dem Danish Music Award auch noch dreifaches Platin für mehr als 125.000 verkaufte CDs. Das neue Album mit dem Titel „These Are The Days”, das die Band noch vor Veröffentlichung komplett beim Roskilde-Festival vorstellte, verspricht gleichfalls ein Publikumsrenner zu werden. „Brilliant Sky“, die erste Single, stieg bereits direkt auf Platz zwei der dänischen Radiocharts ein.


Außerhalb Dänemarks und Norwegens, wo das Debüt ebenfalls mit Platin ausgezeichnet wurde, fallen die Erfolge von Saybia bislang bescheidener aus. Gleichwohl haben sich Søren Huss (voc, g), Sebastian Sandstrøm (g), Jeppe Knudsen (b), Jess Jensen (key) und Palle Sørensen (dr) während Tourneen durch Europa – unter anderen als Vorgruppe von a-ha - sowie Konzerten in den USA, etwa beim legendären South By Southwest Festival in Austin, Texas mit ihrem hymnischen Gitarrenpop schon einen großen Fankreis erschlossen. Dieser wird nun mit Sicherheit beträchtlich anwachsen, denn „These Are The Days”, präsentiert eine Band, die sich hörbar weiter entwickelt hat und dabei eigenständiger und abwechslungsreicher denn je klingt. Einer der ersten, der den neuen Songs von Saybia nicht widerstehen konnte, war Anton Corbijn, der nach dem Anhören von drei Demos sofort zusagte, die Band für das Albumcover zu photographieren. Bekanntlich arbeitet der niederländische Starfotograf nur mit Musikern zusammen, deren Musik er besonders wertschätzt.


Zweifellos war „The Second You Sleep“ mit seinem Füllhorn herzergreifender Melodien nicht weniger bewegend als die melancholischen Pop-Romanzen von Coldplay, Travis und Starsailor, mit denen Saybia häufig verglichen wurden. „These Are The Days" hat indes einiges mehr zu bieten als das Debüt: Nämlich mehr berückende Herzflimmersongs, mehr bittersüße Balladen, mehr unvergessliche Melodien, mehr schwelgende Gitarrenpracht und mehr schimmernde Opulenz in Pop. Vom Opener „Brilliant Sky", der offenbart, dass die Gruppe ihre elegischen Melodien auch mit kräftigem Gitarrendruck in Szene setzen kann, bis zur 17 Minuten langen, hypnotischen Klangimpression „Untitled” - inklusive eines pointierten Gitarrensolos à la Neil Young - bietet „These Are The Days” ausnahmslos großartige Songschmiedekunst. Sogar beim emphatischen Gesang hat sich einiges getan. Søren Huss tönt zwar immer noch so, als würde er innerlich vor Leidenschaft glühen. Aber Saybias Frontmann vermeidet diesmal neben überflüssigem Pathos die hohen Oktaven, womit die oft gezogenen Vergleiche mit Morten Harket von a-ha wohl endgültig der Vergangenheit angehören.


Das Gros der Songs handelt einmal mehr von Sehnsüchten und Träumen sowie von Liebe und Verlust. Søren Huss, der ausnahmslos alle Texte schreibt, lässt keinen Zweifel daran, dass er das Leben, wie in der von Streichern umbrandeten großen Ballade „Stranded” beschrieben, als ausgesprochen ernsthafte Angelegenheit betrachtet. Einige Titel wie etwa die rauschhafte Popelegie „Flags” und das mit Akkordeon veredelte überaus anrührende „We Almost Made It” beschäftigen sich konkret mit den Befindlichkeiten der Bandmitglieder während der letzten beiden Jahre. Und das aus gutem Grund.


Der Erfolg des Debütalbums und die 18 Monate dauernde Tournee hatten das sensible Bandgefüge auf eine harte Probe gestellt. Schlägereien wie bei den Vines gab es zwar nicht, aber man sprach kaum mehr miteinander. Nach eigener Aussage fühlten sie sich wie fünf Zombies, jeder für sich isoliert auf einer eigenen Insel. Um das Schweigen zu brechen und die drohende Bandauflösung abzuwenden, kauften sie im Herbst 2003 ein altes Haus im Süden von Kopenhagen, das sie eigenhändig renovierten und in ein Übungsstudio verwandelten. Anschließend fuhren sie für zwei Monate auf die schwedische Insel Gotland, um dort in völliger Abgeschiedenheit neue Songs zu schreiben und erste Demos aufzunehmen. Als sie Gotland im März 2004 verließen, hatten sie ein fast fertig gestelltes Album im Gepäck und die bandinternen Probleme so weit gelöst, dass sie mit Optimismus ein neues Kapitel ihrer Karriere aufschlagen konnten.


Tatsächlich übertrifft das neue Album „These Are The Days”, das Saybia zusammen mit dem schwedischen Produzenten Andreas Ahlenius vollendeten - die Abmischung übernahm Tchad Blake (Sheryl Crow, Elvis Costello, Crowded House) in Peter Gabriels Real World Studios im englischen Bath -, selbst kühnste Erwartungen. Ganz gleich, ob melodischer Gitarrenpop in Perfektion wie „Bend The Rules“, superb melancholischer Rock wie in „Soul United", herzzerreißende Liebeserklärungen wie „I Surrender”, himmliche Poparien wie „Guardian Angel” oder die unglaublich fragile und zauberhafte Klavierserenade „It's Ok Love”, Saybia bieten mit „These Are The Days“ von der ersten bis zur letzten Note puren Suchtstoff für Romantiker und Pop-Gourmets.

(Quelle: www.emi.de)