Der skandinavische Staat steht nicht unbedingt im Verdacht, ein Paradies für Sonnenanbeter zu sein, eher schon für Selbstmörder. Dass aus Suomi aber auch eine erkleckliche Anzahl hochkarätiger Bands kommt, sollte nicht erst seit den kommerziellen Erfolgen von HIM, The Rasmus und Lordi klar sein. Der Metal-Freak weiß in der Hinsicht bestens bescheid.

Die Band besteht, als sie 2002 zusammen findet, aus Gitarrist und Sänger Samu Haber, der am 2. April 1976 in Helsinki das Licht der Welt erblickt, Gitarrist Janne Kärkäinnen (geb. 27. November 1976 in Vantaa), Bassist Raul Ruutu (28. August 1975 in Vantaa) und Schlagzeuger Teijo Jämsä. In dieser Besetzung spielen sie sich in ihrer Heimat praktisch permanent den Hintern ab.

Sonderlich erfolgreich sind sie dabei nicht, denn ihr Sound unterscheidet sich doch erheblich von dem, was finnische Bands so von sich geben. Das Publikum kann zu Beginn relativ wenig mit dem fröhlichen Rock anfangen, dem sich Sunrise Avenue widmen. Statt typisch finnische, von Melancholie beherrschte Musik zu kredenzen, haben sie ein ausgesprochenes Faible für glatt ins Ohr gehende Melodien. Der Vergleich mit den Stadionrockern von Bon Jovi liegt nahe, und tatsächlich verehren Samu, dessen Vater aus Deutschland stammt, die Band aus New Jersey.

Die anfängliche Erfolglosigkeit ficht die Band jedoch nicht an, denn die Jungs glauben daran, dass irgendwann der Zeitpunkt für sie kommt. Diese Überzeugung teilt auch ein gewisser Jukka Backlund (30. Dezember 1982 in Helsinki). Der verkauft doch tatsächlich sein Domizil, um mit der Kohle eine Produktionsfirma zu gründen. Backlund fungiert fortan auch als Keyboarder und fünftes Bandmitglied. Nachdem Sunrise Avenue sage und schreibe über hundert Demos verschickt und sich ebenso oft eine Absage einhandeln, klappt es dann endlich mmit dem finnischen Ableger des Weltkonzerns EMI.

Dieser bietet ihnen einen Deal an und schickt sie ins Studio. Zu diesem Zeitpunkt ist Gründungsmitglied Teijo Jämsä jedoch schon nicht mehr dabei. An seiner statt vermöbelt nun Sami Osala (10. März 1982 in Seinäjoki) die Felle. Aus dem Studio tauchen sie mit 15 Songs im Gepäck wieder auf. "On The Way to Wonderland" lautet der Titel ihres Debüts, der durchaus wörtlich zu nehmen ist, denn mit der Scheibe legen sie den Grundstein für ihre weitere Karriere.

Die führt Sunrise Avenue, als das Album in Finnland am 15. Februar 2006 erscheint, geradewegs in die Top Ten der heimischen Charts. Mit einem Schlag sind sie in Suomi ein dickes Ding. Ein weiterer Baustein in der Karriereplanung ist die Tour De France. Für die ZDF-Berichterstattung des Radrennens verwenden die Macher nämlich den Song "Fairytale Gone Bad" als musikalische Untermalung.

(Quelle: www.laut.de)