english home admin zurück
Arnalds Ólafur
Biografie / Portrait
 
Mit zwanzig Jahren ein Album aufzutischen, das die eingeweihte Indie-Gemeinde von Kunst- und Kammermusik schwärmen macht, ist eine wahrhaft frühreife Leistung. Aus Mosfellbaer, einer Vorstadt der isländischen Hauptstadt Reykjavík stammend, begeistert Ólafur Arnalds mit einer herzerwärmenden Mischung aus klassischer Instrumentierung und Indierock-Ästhetik.


Weniger narkotisierend als Gregor Samsa, nicht so experimentell wie der ebenfalls klassisch geschulte Komponist Nico Muhly, dafür ohne Abstriche auf vollendeten Schönklang bedacht. Sigur Rós bleiben immer in Sichtweite.


Seine Klaviermelodien nehmen mit auf eine Reise, im Zuge derer Momente und Ewigkeiten zelebriert werden. Dazu addiert der Isländer Streicherarrangements aus Viola, Violine, Cello und Kontrabass, was live mächtig Eindruck hinterlässt. Auf der Bühne krümmt sich Arnalds gedankenverloren, aber hochkonzentriert über dem Keyboard an den Rand gedrängt, während die Saitensektion auf Stühlen im Rampenlicht Platz nimmt.


Abseits seines Soloprojekts bedient der Multiinstrumentalist bei den so gar nicht feinfühligen isländischen Metalcore-Combos Fighting Shit und Celestine die Drumsticks oder steuert bei den Postpunks My Summer As A Salvation Soldier Banjo, Gitarre und Piano bei. Schwer zu sagen, welche musikalische Seite hier nun welche ausgleicht. Schön jedenfalls, wenn die typischen Schubladisierungen wieder einmal nicht recht greifen.

(Quelle: www.laut.de)