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Robyn
Biografie / Portrait
 
Nicht vielen Menschen dürfte ein Leben vergönnt sein wie der am 12.6.1979 geborenen Robin Miriam Carlsson. Schon im Alter von sechs Monaten erlebt das Stockholmer Eigengewächs ihre erste Tournee, da Vater Wilhelm Carlsson als Regisseur mit seinem Ensemble sowie seiner Frau, Mutter und Schauspielerin Maria Ericson, durch Schweden zieht.


Nicht vielen Menschen dürfte außerdem der Erfolg vergönnt sein, den die Schwedin sich schon in jungen Jahren erarbeitete. Mit neun Jahren spielt sie eine kleine Rolle am berühmten Königlich Dramatischen Theater in ihrem Geburtsort. Doch als die wahre Leidenschaft kristallisierte sich kurz darauf die Musik heraus.

Mit zwölf nimmt Robin den Titelsong für "Lilla Sportspegeln", eine Sportsendung für Kinder, auf. Das Lied "Du Kan Alltid Bli Nummer Ett" (Du kannst immer Nummer Eins sein), das sie auch bei einem Auftritt im Fernsehen vorspielt, ist jedoch für eine Veröffentlichung nicht vorgesehen, und so legen Chronisten den Beginn der Karriere ins Jahr 1995.

Als Robyns Entdeckerin gilt die Sängerin Meja (Legacy of Sound). Bei einem prestigeträchtigen Abstecher zu einem Schulworkshop beeindruckt die junge Robin mit einem eigenen Lied zur Scheidung ihrer Eltern das Popsternchen so sehr, dass diese ihr Management und die getrennt lebende Familie an einen Tisch bringt. Nach der Vertragsunterzeichnung 1994 mit RCA Records, einem Ableger von BMG, stehen die Studiotüren offen. Die Türen der Schule schließt die ambitionierte Sängerin hinter sich, ohne Absichten jemals zurückzukommen.

Mit dem bis dato relativ unbekannten Max Martin, der später mit den Backstreet Boys und Britney Spears Hits am laufenden Band produzieren sollte, und dessen Kollegen Denniz Pop erfolgen die Aufnahmen für die erste Single. Bei textlichen Schwierigkeiten stehen der Musikerin (bis ins Jahr 2003) Ulf Lindstrom und Johan Ekhe zur Seite. Kurz nach "You've Got That Somethin'" erscheint im Jahr 1995 die Single "Do You Really Want Me (Show Respect)" vom Debütalbum "Robyn is here", die Robyn zum Durchbruch in ihrer Heimat verhilft. Bei drei Nominierungen für die schwedischen Grammys geht die Blondine allerdings leer aus.

Zwei Jahre später macht sich die Schwedin mit den Titeln "Do You Know (What it Takes)" und "Show Me Love" auf, den US-Markt zu erobern. Beide Lieder verbuchen Plätze in den Top 10 der Bilboard-Charts. Das wiederveröffentlichte Debüt verkauft sich dort etwa 1,5 Millionen mal. Einer geplanten US-Tournee mit den Backstreet Boys macht jedoch die körperliche Verfassung der 18-Jährigen einen Strich durch die Rechnung. Erschöpft reist sie zurück nach Schweden.

Gut erholt beginnen 1998 die Aufnahmen für das zweite Album "My Truth", das teilweise autobiographische Züge trägt. So verarbeitet die Sängerin in "Universal Woman" und "Giving You Back" unter anderem einen heimlichen Schwangerschaftsabbruch. Doch obwohl die Single "Electric" quer durch Europa auf offene Ohren stößt, sehen die Verantwortlichen kein Potential für den amerikanischen Musikmarkt. Auch wenn Robyn einige Jahre zuvor viele Fans auf dem Neuen Kontinent für sich gewann, erscheint ihr zweites Album dort nicht. Vom Abstellgleis flüchtet sich Robyn in die ihr angebotenen Rolle einer UNICEF-Botschafterin und bereiste Länder der Dritten Welt, um Aufmerksamkeit auf die dortigen Missstände zu leiten.

Aufgrund der verheerenden Entscheidungen des Managements wechselt Robyn 2002 innerhalb der BMG zu Jive und veröffentlicht in Schweden das dritte Album "Don't Stop The Music". Dies erscheint nun wiederum, England ausgenommen, nicht einmal in Europa. Die Britin Beverley Knight covert daraufhin den Song "Keep The Fire Burning", die schwedische Girlgroup Play schnappt sich den Titeltrack, doch Robyn kommt nicht von der Stelle.

Beeindruckt von den aufstrebenden The Knife und "Deep Cuts" bemüht sie sich um eine Zusammenarbeit mit den Zwillingen. Das Ergebnis "Who's That Girl" begeistert nahezu alle, nur nicht die Menschen von der Plattenfirma. Dies und die bis dato gemachte Erfahrungen lassen für die Schwedin nur eine Konsequenz zu.

Sie kauft sich, ungewöhnlich für ein Popstar ihres Formats, 2005 aus den Verträgen frei. Die verbleibenden Ersparnisse investiert sie in Konichiwa Records, ihr eigenes Label. Bei den Aufnahmen für ihr viertes Album helfen Alexander Kronlund (ein Kollege von Max Martin) und im wesentlichen Klas Åhlund (Teddybears STHLM). Das Ergebnis stößt im Jahr 2005 auf Gegenliebe seitens der Landsleute und so erklimmt "Robyn" Platz 1 der schwedischen Charts.

Die Rechnung scheint aufgegangen, doch die Selfmade-Frau stößt nun an ihre Grenzen. Als ihre eigene Labelchefin muss sie einige Steine ins Rollen bringen, damit ihr Comeback auch im Rest der Welt Gehör findet. So kassiert sie zwar 2006 in ihrer Heimat gleich drei Grammys (Album des Jahres, Bestes Songwriting, Beste weibliche Popkünstlerin), doch außerhalb Skandinaviens gerät sie weiter in Vergessenheit.

Ende des Jahres kommt "The Rakamonie EP" in den britischen Handel, wird jedoch vom Markt genommen, als sich endlich die Veröffentlichung des Albums abzeichnet. Hier erscheint im August 2007 wie auch in anderen Ländern eine im Vergleich zu Schweden erweiterte Fassung von "Robyn". Wenn die Namensgeberin nicht gerade in eigener Sache unterwegs ist, lebt Robyn auf der Stockholmer Insel Liljeholmen.
(Quelle: laut.de)