english home admin zurück
Moneybrother
Interpret : Moneybrother 
Album : To die alone 
     
Moneybrother - To die alone
 
Ob langsam oder schnell – Moneybrother schreibt die perfekten Songs über Herzschmerz

Burning Heart hat gekämpft und gewonnen. Der letztjährige, zugegebenermaßen unerwartete Erfolg von "Blood Panic" ließ die Majors bei Obermoneybrother Anders Wendin Schlange stehen, doch der entschied sich dafür, erstmal bei "seinem" Heimatlabel zu bleiben. Die Burning Heart-Labelpunks aus dem hohen Norden machten drei Kreuze und beschenken die (Frauen-)Welt nun fast pünktlich zum Frauentag mit dem zweiten Moneybrother-Album.

"To Die Alone" heißt es, doch wer jetzt nordische Schwermut und polarübernächtigte Traurigkeit erwartet, der sei hiermit enttäuscht. Der Titel lockt - wie "Blood Panic" eigentlich auch - auf die falsche Fährte. Der Wuschelkopf mit dem Hundeblick hat sein Winning Team kaum verändert, und man kann es ihm nicht verdenken. Moneybrother steht auch auf dem zweiten Album noch für pompösen Pop mit hier und da einem Spritzer Disco-Appeal.

Was man gleich zu Beginn gehörig ins Gesicht gedrückt bekommt. Der Opener "They're Building Walls Around Us" geht gehörig in die Beine und erfüllt eine ähnliche Funktion wie "Reconsider Me" auf "Blood Panic". Damals war es die Verneigung vor Bruce Springsteen, heuer sind es die Bee Gees. Auffallend: der Moneybrother hat seine Affinität zu orgiastischem Streichereinsatz gepflegt.

Doch auch der zweite Track, "It Ain't Gonna Work", erinnert an den Aufbau des Erstlings, folgte dort doch die großartige Schmonzette "It's Been Hurting All The Way With You Joanna" auf den Opener. Sogar die Thematik ist die gleiche. Die Streicher geraten so langsam ins Schwitzen, ob in langsamen Schiebern wie "Nobody's Lonely Tonight" und "I'm Not Ready For It, Jo" (ist das schon wieder Joanna?!) oder in der Midtempo-Nummer "I'm Losing", die klassischen Saiteninstrumente sind fast immer dabei. Moneybrother darf das!

Nur einmal geht er richtig aus sich raus. Mit dem direkt in die Hüfte fahrenden "My 'Lil Girl's Straight From Heaven" protzt "To Die Alone" sogar mit klassischem Rock'n'Roll. Man vergisst kurz die Unwägbarkeiten der Liebe, die Moneybrother sonst die Sorgenfalten in die Stirn treiben und die den Hörer bis zum Schluss auch nicht mehr loslassen. Doch ob langsam oder schnell, schmalzig oder im Falsett, Moneybrother schreibt die perfekten Songs über Herzschmerz.
(Quelle: laut.de)
(Roger Rey)