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Mäkkela & Orkesteri
Interpret : Mäkkela & Orkesteri 
Album : Means nothing in Hitchin 
     
Mäkkelä & Orkesteri - Means nothing in Hitchin
 
Manchmal brauchen die Dinge eben ihre Zeit. Und manchmal kommen sie dann auch anders als man das
vielleicht erwarten würde. So auch im Fall von Mäkkelä aka. Mäkkelä's Trash Lounge oder – mittlerweile –
Mäkkelä & Orkesteri.
2005 erschien als Ausblick auf das mittlerweile vorliegende, zweite Album, die vielbeachtete „Penguin ep“. Das
Titelstück davon hat es denn auch als Opener auf „Means Nothing In Hitchin“ geschafft. Ab da wird allerdings
auch deutlich das sich im Kozept des unermüdlich durch Europa tourenden, deutsch-finnischen
Singer/Songwriters, einiges auffällig geändert hat.
Nachdem die bisherigen Veröffentlichungen mehr oder weniger im Alleingang (plus ausgewählte Gastmusiker)
eingespielt wurden, hat sich Mäkkelä für sein, songwriterisch bislang stärkstes, Album eine so versiert wie auch
sensibel agierende Band zur Seite gestellt.
Mit Schlagzeugerin Micha Ködel (ehem. bei der Grrrl-Punk Truppe Flamingo Massacres), Bassistin Silvia Cuesta
(ex-Shiny Gnomes, davor bei der deutschen Girliepop-Hoffnung der 90s, Die Shivas) und Keyboarderin/Sängerin
Gisela Lipsky (ehem. Die Shivas, Gaffers), haben die intimen, oft autobiografisch gefärbten Songs einen
hörbaren Schwenk hin zu ungeschliffenem, reduziert-gehaltenem Indie-Rock gemacht. Das darf dann schon mal
krachen und auch eine gewisse Catchyness haben. Nach wie vor – und das ist gut so - sind Mäkkelä's Songs
Momentaufnahmen, intensive Gefühlspolaroids, Beobachtungen absonderlicher Situationen und Charaktere. Da haben die Tour-Erfahrungen ihre hörbaren Spuren hinterlassen.
Besonders erfreulich ist diesmal: das Album kommt in schniekem Digipack und mit fettem Booklet in dem alle
Texte sowie Anmerkungen zu den Songs zu finden sind. Und wenn es denn schon mal so „old school“ wird
dürfen auch Linernotes nicht fehlen. Die wurden von Grae J. Wall (Trash-Folk/Alt. Country Zampano der
Londoner Szene mit seinem Trailer Trash Orchestra) und HF Coltello (Rock'n'Roll-Autor und Gitarrist bei den
Berlinern Mutter) beigesteuert.
Besondere Highlights auch die Nummern mit geschmackssicher eingeladenen Gästen. Bei der Version von
„Kahden Viikon Mies“ (ein Song der finnischen Songwriter-Institution Marko Haavisto) ist Laura Ryhänen von
der finnischen Tango-Formation Uusikuu mit von der Partie. Bei Mäkkelä's Hommage an seine zweite Heimat
(„My Northern Soul“) wurde ein Tourkollege aus Punkrocktagen, Jussi Nykänen von Greenhouse AC,
eingeladen. Nicht zu vergessen David Saam am Akkordeon (einer der rührigen Köpfe der aktuellen „neuen
fränkischen Volxmusik“-Szene) und Kate Winslet's Vater Roger nebst Band-Partner Pete Brookes aus
Reading/UK auf „The Penguins Of Notting Hill Gate“.
Aufgenommen wurde mit Frank Molleno von Missouri in dessen Lone Star Studio in Nürnberg sowie mit When
Skipjack Tripped-Chef Zattl Löffler im Micropal Studio. Gute Wahl. Da konnte also schon beim Sound nicht
allzuviel daneben gehen. Das riecht schwer nach einem intensiven Indie-Rock-trifft-Singer/Songwriter-Album in
dem man sich verlieren kann. Ein tiefer Blick in das Mikro-Universum des Herrn Mäkkelä. Ein Album dem man
anhört das es langsam gewachsen ist. Gereifte 12 Tracks die sowohl textlich als auch musikalisch trotz aller
Abwechslung nie den Blick aufs wesentliche verlieren.
Im Herbst 2009 wird es dann auch nach einigen Sommer-Festivals eine Club-Tour zusammen mit den finnischen
Labelmates Karoshi Lovers geben.

Anspieltips:

01 Penguins Of Notting Hill Gate Mäkkelä 3:31
feat. Pete Brookes and Roger Winslet of Bidgie Reef & The Gas

07 Saturday Song Mäkkelä 3:40

08 Simple Birdsong Mäkkelä 2:31
feat. David Saam

12 Kahden Viikon Mies M. Haavisto 5:20
feat. Laura Ryhänen

(Quelle: wantokmusic.de)

(Roger Rey)