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Clawfinger
Biografie / Portrait
 
1988 arbeitet Jocke Skog (Keyboards, Programming) im Rosenlund Hospital in Stockholm. Ein Jahr später bekommt er mit Zak Tell (Gesang) einen Arbeitskollegen und 1990 fangen auch die Herren Erlend Ottem (Gitarre)und Bård Torstensen (Gitarre) dort an, nachdem sie aus Norwegen nach Stockholm gezogen sind. Jedenfalls arbeiten die vier Vögel letztendlich auf der selben Station, und da Bård sich ständig die Raps von Zak anhören muss, die dieser die ganze Zeit vor sich hin sabbelt, während er durch die Korridore schlappt, entschließen sie sich, zusammen Musik zu machen.
Der erste Song ("Junkie Joe") ist schnell geschrieben, und die zwei spielen ihn Erlend vor, der einige Vorschläge hat, wie man das Zeug etwas heavier machen kann. Jocke, der den Song ebenfalls hört, macht ein paar kreative Vorschläge in Bezug auf das Drumming, und auf einmal existiert eine Band. Um es mit Bårds Worten auszudrücken: "Wir gründeten die Band nicht, wir erkannten plötzlich, dass wir eine waren."

Also nehmen die vier in Bårds Schlafzimmer ein Demo auf, welches die Songs "Nigger", "Profit Preacher" und eine frühe Version von "Truth" enthält. Dieses Demo gelangt in die Hände eines Freundes von Zak, der beim nationalen schwedischen Radio arbeitet. Dort nimmt es 1992 an einem Wettbewerb teil und wird mit dem Song "Nigger" Demo der Woche. Dabei handelt es sich natürlich nicht um eine Diffamierung, sondern viel mehr um ein anti-rassistisches Statement und musikalisch um erstklassigen Crossover.

Per Kviman, Mitarbeiter von MVG Records hört den Song im Radio und nimmt sich vor, die Platte zu kaufen. Nachdem er jedoch feststellt, dass die Band keinen Vertrag hat, zögert er nicht lange und bietet ihnen einen an. 1993 kommt schließlich "Deaf Dumb Blind" auf den Markt. Das Album verkauft sich weltweit über 600.000 mal und sackt in Deutschland, Schweden und Norwegen Gold ein.

Im Sommer '93 spielen Clawfinger auf allen wichtigen skandinavischen Konzerten und touren im Frühjahr '94 ausgiebig durch Europa. Um das machen zu können, holen sie sich noch Baser André Skaug und Drummer Richard Netterman ins Boot, die sie auf ihren Abstechern mit Anthrax und Alice In Chains begleiten. Das 1995 veröffentlichte "Use Your Brain" zeigt die Band als Musiker zwar gereift, reißt Frontmann Zak jedoch zu folgendem Statement hin: "Der Unterschied zwischen den beiden Alben sind 160 Konzerte". Kann man so stehen lassen, ist in musikalischer Hinsicht aber nicht viel. Die klanglichen Differenzen sind minimal. Die Verkaufszahlen liegen bei 500.000.

Den Rest des Jahres sind sie wieder auf Tour, unter anderem auf dem Monsters Of Rock in Südamerika mit Alice Cooper, Megadeth, Ozzy Osbourne und Faith No More. Danach nehmen sich die Herren eine Pause und melden sich erst im September 1997 mit "Clawfinger" zurück. Die Single "Two Sides" überrascht mit teilweise arabischen Lyrics und auch orientalischen Klängen. Außerdem befindet sich auf dem Album ein CD-ROM-Track, der dem Käufer die Möglichkeit gibt, seinen eigene Clawfinger Song zu kreieren. Drums, Gitarren und Bass Loops können je nach Lust und Laune arrangiert werden.

Erneut sind sie mit André Skaug am Bass unterwegs, hinter den Kesseln sitzt aber Ottar Vigerstol, der auf der Tour mit Psycore den Beat angibt. Auch auf dem nächsten Album "A Whole Lot Of Nothing" bieten sie bis auf die furchtbare Ultravox Coverversion durchaus guten Crossover, auch wenn mancher Kritiker das anders sieht. Trotz einer ausgedehnten Tour im Vorprogramm von Rammstein können sie auch mit dem zwei Jahre später folgenden "Zeros" & Heroes" nicht an den Erfolg der alten Tage anknüpfen. Das sieht Erlend Ottem wohl genauso und kehrt der Band daraufhin den Rücken.

Das schreckt Zak, Jocke und Bård nicht weiter, und nachdem sie 2005 zunächst die Best Of "The Biggest & The Best" veröffentlicht haben, erscheint Mitte November über Nuclear Blast auch das neue Studioalbum "Hate Yourself With Style". Darauf praktizieren sie einmal mehr feinsten Crossover und damit einfach das, was sie am besten können: coole Songs zum Abtanzen.
(Quelle: www.laut.de)