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Landgren Nils
Biografie / Portrait
 
Mit seiner fesselnd groovenden "Funk Unit" sorgt der Mann mit der metallic-roten Posaune seit Jahren für erfolgreiche CDs und euphorisch bejubelte Konzerte von Stockholm bis Peking. Im Duo mit Pianist Esbjörn Svensson erhebt er schwedische Folk-Melodien zu leisen Kunstwerken. Als Sänger zeigt er, "wo man das Gemüt immer am zuverlässigsten trifft: mitten ins Herz" (Die Welt): der Weltklasse-Solist und Künstler mit Herz und Biss: Nils Landgren.

1956 geboren, begann Nils Landgren mit sechs Jahren, Schlagzeug zu spielen, mit 13 entdeckte er schließlich die Posaune für sich. Von 1972 bis 1978 studierte Nils klassische Posaune am Musikkolleg in Karlstad mit David Maytan und an der Hochschule in Arvika mit Ingemar Roos. Die Begegnung mit dem legendären Folk-Jazz Pionier Bengt-Arne Wallin sowie dem großartigen Posaunisten Eje Thelin beeinflusste Nils derart, dass er sich von seinen klassischen Studien jetzt der improvisierten Musik zuwandte und seine eigenen musikalischen Vorstellungen zu entwickeln begann.

Nach seinem Studienabschluss zog Nils nach Stockholm und ging bald darauf mit dem damals erfolgreichsten schwedischen Pop-Star Björn Skifs ‚Blue Swede’ und dem Hit "Hooked on a Feeling", der Platz 1 der US-Pop-Charts wurde, auf Tournee. 1981 holte Thad Jones den Schweden dann als Lead-Posaunisten für das neue ‚Ball of Fire’-Projekt in seine gewohnt erstklassig besetzte Bigband. Seit jenen Tagen hat Nils Landgren meist alles gleichzeitig gemacht: Jazz und Rock, Soul und HipHop, Big Band Sessions und nach eigener Schätzung mindestens 500 Platten, unter anderem mit internationalen Stars wie ABBA, den Crusaders, Bernard ‚Pretty’ Purdie, Eddie Harris, Wyclef Jean oder Herbie Hancock.

1983 erschien Nils Debüt-Album als Leader: "Planet Rock", gefolgt von "Streetfighter" 1984, "You are my Nr. 1" 1985, "Miles from Duke" mit Bengt-Arne Wallin 1987, "Chapter Two 1" 1987, "Chapter Two 2" und "Follow your heart" 1989. Zwischen 1985 und 1987 wirkte Nils in über 360 Aufführungen des schwedischen "Play of the Year": "SKÅL" als Schauspieler, Sänger, Posaunist und Tänzer mit und hatte Schauspiel-Auftritte in mehreren Fernsehfilmen.

1992 kam es zu den ersten Auftritten und Aufnahmen der Nils Landgren "Unit", 1994 dann der endgültige Durchbruch weit über Skandinavien hinaus: Beim JazzBaltica Festival in Salzau wurde aus der "Unit" die "Funk Unit" und das im selben Jahr entstandene Album "Live in Stockholm" (ACT 9223-2) wurde der Grundstein für die Zusammenarbeit mit Siegfried Loch und seinem jungen Label ACT. Die nächste Veröffentlichung der Funk Unit: "Paint It Blue" (ACT 9243-2), war eine der erfolgreichsten Jazz-CD’s des Jahres 1997 und die anschließende Tournee mit über 100 Konzerten brachte Nils Landgren und der Funk Unit den großen Durchbruch in Deutschland.

Angeregt durch seinen Mentor Bengt-Arne Wallin entstand 1997 mit der Neubearbeitung traditionellen schwedischen Liedguts auch ein Ausflug in nicht-funkige Gefilde: "Swedish Folk Modern" (ACT 9257-2), seine erste Duo-Platte mit dem Pianisten Esbjörn Svensson, die 2001 mit "Layers of Light" (ACT 9281-2) eine noch leisere Fortsetzung fand.

War er von Januar 1998 bis Januar 2001 festes Mitglied der NDR-Bigband in Hamburg, so tourte er gleichzeitig mit seiner Funk Unit quer durch die Welt und legte in diesen Jahren drei Alben mit seiner Band vor: Nach "Live in Montreux" (ACT 9265-2) erschien 1999 "5000 Miles" (ACT 9271-2) und im September 2001 das Album "Fonk da World" (ACT 9299-2), das er auf dem ihm gewidmeten Drei-Tage-Festival in Hamburg zum ersten Mal live präsentierte. Die "groovende Truppe, die junge Leute zu Tanz-Ekstasen animiert und die auch von ergrauten Jazz-Snobs ernst genommen wird" (Spiegel) bewies allerorten, dass sie heute "zu den besten Funk-Bands Europas" zählt. (Stereo).

Als künstlerischer Leiter des traditionsreichen Berliner JazzFests 2001 bot Nils Landgren eine kompakte Übersicht über aktuelle Stilrichtungen aus Skandinavien und wurde im Mai 2002 vom Schwedischen Komponisten-Verband mit dem "Tore-Ehrling-Preis" für seinen "herausragenden Beitrag zur Verbreitung schwedischer Jazzmusik in der ganzen Welt" ausgezeichnet.

Eine weitere Facette von Landgrens Vielseitigkeit zeigte sich bereits 1993, als er das Album "Ballads" (ACT 9268-2) einspielte, das 1999 in Deutschland erschien und auf dem er zum ersten Mal als einfühlsamer Balladen-Sänger zu erleben war. 2002 begab er sich mit der Einspielung einer Reihe seiner Lieblingssongs auf eine "Sentimental Journey" (ACT 9409-2), die von Publikum und Kritik enthusiastisch gefeiert wurde. "Davon wollen wir noch mehr", forderte das WOM-Journal und so setzte er 2003 diese Reise mit dem von ihm produzierten Album "I Will Wait For You" (ACT 9418-2) fort, auf dem er die schwedische Sängerin Rigmor Gustafsson - bereits als Gast von "Sentimental Journey" bekannt - in den Vordergrund stellte und damit die Jazz-Charts in Schweden (#1) und Deutschland (#2) stürmte.

Nachdem sich Landgren 2004 nach fast zwei Jahren selbstverordneter „Funk-Stille“ wieder mit voller Kraft seiner Funk Unit gewidmet und mit dem inzwischen Platin-gekrönten „Funky Abba“-Album (ACT 9430-2) seine ganz persönliche Hommage an eine der größten Pop-Bands der Geschichte vorgelegt hatte, war er 2005 auf seinem gemeinsam mit Joe Sample, dem legendären Keyboarder von The Crusaders, entstandenen Album Creole Love Call (ACT 9707-2) erneut vor allem als Sänger zu erleben.

Im Dezember 2005 feierte Nils Landgren in einer Kirche in Stockholm Weihnachten mit seinen Freunden aus der skandinavischen Musikszene und erfüllte sich damit einen lang gehegten Traum. Diese einzigartige Live-Einspielung der glanzvollsten Weihnachtslieder vom Mittelalter bis zur Gegenwart, die im November 2006 sowohl als CD wie auch als DVD herauskam, wurde noch im Dezember mit Gold in Schweden und Deutschland ausgezeichnet und eroberte #2 der Deutschen Jazzcharts: "Christmas With My Friends".

2007 geht es wieder zurück zur Funk Unit. Das achte Funk-Album groovt ebenso mitreißend wie man es von den preisgekrönten Vorgängern gewohnt war: Denn Nils Landgren hat sie unbestritten - die "Licence To Funk" (ACT 9455-2).

(Quelle: www.actmusic.com)