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Gus Gus
Biografie / Portrait
 
Die Wikinger präsentieren sich gern auf einer fast leeren Bühne, vor allerlei elektronischem Gerät und einer Kinoleinwand, auf der Dias und Animationen die fesselnde Atmosphäre der Musik verstärken. Meist nur schemenhaft, von grünen Spots beleuchtet, taucht die umwerfende Sängerin und Tänzerin Lola Be Nice elfengleich aus der Tiefe der Bühne auf und wieder ab. Im Zusammenspiel mit den hypnotisierenden Beats ausreichend, um zumindest den männlichen Teil des Publikums in Ekstase zu versetzen.
Immer im Vordergrund die beiden Sänger; im hinteren Teil der Bühne die Soundkünstler an den Maschinen. Für ein, zwei Stücke bringt ein E-Gitarrist dann doch noch ein echtes Instrument ins Spiel und heizt die ausgelassene Stimmung mit seinen treibenden Riffs weiter an. Die verschrobenen Klänge von Gus Gus sind kaum in Worte zu fassen.

Dass sie elektronische Musik so lebendig rüber bringen, hat die neunköpfige Combo aus dem isländischen Reykjavik binnen kürzester Zeit in ganz Europa unter Beweis gestellt. Ihr Erstling "Polydistortion" mit dem skurrilen Tanzschlager "Polyesterday" kommt Ende 1995 in Island heraus, ein Exemplar landet beim Londoner Indielabel 4AD, das ein Jahrzehnt zuvor als Heimat für die Pixies und die Cocteau Twins fungierte. 4AD sind begeistert von dem, was da aus dem fernen Island an ihre Ohren dringt und die Liebe des Labels fürs künstlerische Detail passt scheinbar perfekt zu Gus Gus' ausgeprägtem visuellem Stil, angefangen beim Coverartwork bis hin zu ihren Liveshows. Im Frühjahr 1997 erscheint schließlich das von Kritikern bejubelte Debüt "Polydistortion".


Angefangen hatte alles im Frühjahr 1995, als die jungen Filmemacher Stefán Árni und Siggi Kjartansson planten, einen Kurzfilm zu drehen. Eine Kurzgeschichte über das wahre Leben von Reykjavik. Als sie die Rollen in ihrem Film besetzt hatten und auf die Vielseitigkeit ihrer Schauspieler aufmerksam wurden, änderten sie ihren Plan: Man machte eine Platte. Tat sich mit der Electronik-Band "T-World" zusammen. Das Ergebnis war Gus Gus, eine Fusion aus Band, Freunden, DJs, Dichtern, Filmemachern, Sängern, Schauspielern, Photographen und einem Design-Studio.


Mittlerweile sind Gus Gus fest im Popgeschäft etabliert. Ihre zweite, weniger experimentelle Platte This Is Normal chartet 1997 im Gefolge der Hitsingle "Starlovers" europaweit. Nach einer längeren Auszeit melden sich die Isländer 2003 mit einem neuen Studioalbum zurück. "Attention" heißt das dritte Werk, aufgenommen nur noch mit einer überschaubaren Zahl von vier Mitgliedern.


Ihrem Stil sind die Insel-Stars dennoch treu geblieben: elektronisches Blubbern, knallige Dance-Rhythmen und unkonventionelle Gesangslinien dominiert den Gus Gus-Sound.

(Quelle: www.laut.de)