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Boy Omega
Interpret : Boy Omega 
Album : Hope On The Horizon 
     
Boy Omega - Hope On The Horizon
 
Boy Omega, das ist Martin Henrik Gustafsson. Geboren 1978 im schwedischen Eksjö, benannt nach Martin Chivers, Fußballlegende der Tottenham Hotspurs. Nach einem Beinbruch hing er die Schuhe an den Nagel und verlegte sich auf Gitarre und Songwriting.


Und, Herrschaftszeiten, kann der Songs schreiben! Weit über 200 von diesen lagerten schon vor dem Debüt "I Name You Isolation" (2004) auf seiner hoffentlich gut geschützten Festplatte. Für das neue Album hat er nun zwölf Hymnen komponiert, zu denen man Staaten gründen möchte. Ein ganzes Album voll schier unfassbar anrührendem und wahrhaftigem Songwriting. Die elektronischen Schnipsel, die Gustafsson früher so gerne in seine mit brüchiger Stimme vorgetragenen Folksongs streute, werden wesentlich dezenter eingesetzt.


Stattdessen dominiert ein warmer analoger Sound, ausstaffiert mit opulenten Streich- und Bläsersätzen, akustischen Tasteninstrumen-ten etc. Intime Inbrunst für die ganz große Bühne. "Hope on the Horizon" ist viel mehr ein Band- als ein Soloalbum geworden. Vorhang auf für das Boy Omega Orchester. Für die üblichen Stammspieler Per-Ola Eriksson (Piano, Gitarre, Rhodes), Karin Wiberg (Violine) und Andreas Lassus (Drums, Backing Vocals, dies & das) und die Mitglieder all der anderen schwedischen Bands wie Tiger Lou, Audrey und Irene, die diesmal mitmischten. Bis zu zwölf Leute gleichzeitig sangen und spielten die Stücke ein, auf die Gustafsson seine Stimme setzte, diese Stimme, die so überwältigend Drama, Verwundbarkeit und Melodiösität austarieren kann.


Aufgenommen wurde das Album in Göteborg, wann und wo immer sich in den letzten zwei Jahren zwischen anderen Aufnahmen, Auftritten und Alltag Zeit und Platz ergab. Live im Studio. Ein bis zwei Takes. Fertig. "Hope on the Horizon" marschiert trompetend, fiedeln und klimpernd in eine ganz andere Richtung. Mehr Prunk als Punk. Martin: "Die ganze Zeit im Studio stand unter dem Motto ‚Mehr ist mehr'. Ich hab zu der Zeit auch viel solche Platten gehört. Phil Spector-Produktionen, Broken Social Scene, Blonde On Blonde etc."


Und so wurde "Hope On The Horizon" zu dem glänzenden, facettenreichen Album, das es ist. Ein Songwriting, das an Wahrhaftigkeit und Inbrunst schwerlich zu überbieten ist. Und eine musikalische Ausgestaltung, die so überragend souverän ist, dass wir höchste Hoffnungen hegen. Der strahlende, mitreißende Pop ist vertreten ("Suffocation Street", "Keep That Flame") wie auch (und erst recht) die eher matt schimmernden, flehenden Großartigkeiten, die - jawohl - gefangen nehmen. Lieder wie "Tonight I'm Swimming" oder "True Haven" werden wahrlich nicht alle Tage geboren.

(source: www.glitterhouse.de)

(Anita Steck)